Gute Hausaufgaben

Hausaufgaben – Merkmale guter Aufgaben für zu Hause

(nach Paradies, L.; Linser, H.J.: Üben, Wiederholen, Festigen. Cornelsen 2003)

Sinnvolle Hausaufgaben…

  • sind an die Lernvoraussetzungen der Schüler angepasst (und zwar so weit wie möglich – mindestens differenzierend, besser individuell),
  • bieten unterschiedliche Schwierigkeitsgrade für unterschiedliche Leistungsvoraussetzungen,
  • bieten verschiedene Zugänge (Lerntypen),
  • vielfältige Differenzierungs- und Wahlmöglichkeiten,
  • Verknüpfung mit den methodischen Fähigkeiten der Schüler,
  • werden konsequent vom L überprüft und auch inhaltlich genutzt.
  • Überforderung und Unterforderung vermeiden.

Die Selbstständigkeit und die Selbstverantwortung der Schüler sollen dabei entwickelt und gefördert werden.

Typische Fehler sind…

  • „zu Ende machen“, wenn in der Stunde etwas „nicht geschafft“ wurde,
  • undifferenziert, für alle gleich,
  • pro-forma-HA, weil es halt muss,
  • fehlende Verknüpfung mit den Fähigkeiten der Schüler → HA können nicht bearbeitet werden,
  • Üben von noch nicht durchdrungenen Inhalten → Üben ohne Erfolgschance

Mögliche Zielsetzungen für HA:

  • Übung (machbar, diffferenziert), mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit,
  • Festigung, Erweiterung, Systematisierung von Wissen/ Fähigkeiten,
  • Transfer,
  • Hinführung auf neue Inhalte

(nach Mattes, W.: Routiniert planen – effizient unterrichten. Schönigh, 2006)

HA sind wichtig, insbesondere in Halbtagsschulen. Kompetenzorientierung ist wichtig: Selbstständigkeit lernen, Selbstverantwortung übernehmen, dranbleiben statt aufgeben, Zeitplanung. Man muss aber bedenken, dass HA möglichst ohne Hilfe der Eltern bewältigt werden sollen, weil viele Eltern aus unterschiedlichen Gründen nicht helfen können.

Worauf kommt es an?

  • Die HA gründlich planen. Typischer Fehler ist, dass zu wenig über die HA nachgedacht wird (macht im Buch, S. 125, Aufgaben 1a bis 5z). Schwierigkeitsgrade, mögliche Lernschwierigkeiten, Stolpersteine antizipieren. Für schwache Schüler müssen die Aufgaben erfolgreich bewältigbar sein (mit Anstrengung), für starke Schüler solle es kein langweiliges Abarbeiten werden. → Verschiedene Schwierigkeitsgrade; Ergebnisse auf unterschiedlichen Qualitätsniveaus usw.→ Differenzierung.
  • Nicht-geschafftes in die HA zu verlagern ist ein schwerer Fehler – es war ja zur Bearbeitung mit Unterstützung des L vorgesehen, wie sollen S das dann alleine können?
  • Keine Verlegenheits-HA
  • Ergebnisse von HA müssen auch in den Unterricht eingebunden werden. Erledigung der HA muss überprüft werden. Es hilft, wenn die HA für die Schüler sinnvoll sind und die Ergebnisse im Unterricht eine Rolle spielen (Relevanz).

In den Unterricht einbinden kann man HA zum Beispiel durch kooperative Methoden. Eine Besprechung in PA (gegenseitiges Erklären und Befragen) ist nützlich. Ritualisierung. Wer die HA nicht hat, bleibt in dieser Phase außen vor und muss warten.

HA mit Wahlmöglichkeit werden mit großer Wahrscheinlichkeit erledigt. Wahl z.B bzgl. des Produkts, der Strukturierungsform, Auswahl von x aus y Aufgaben, Wahl des Schwierigkeitsgrades.

Kreative Angebote sind besser als stumpfes Abarbeiten. Ein Adressat für das Ergebnis ist sinnvoll (statt: Erkläre… besser: Schreibe einen Brief an xy, in dem du erklärst…; Bereite einen Vortrag für den Forscherkongress vor…). Szenariotechnik. Alltagsanbindung ist ebenfalls nützlich.

Bei größeren Schülern HA langfristig, terminiert geben statt von Stunde zu Stunde.

Loben.

Und immer daran denken, dass das Anfertigen von HA bei den Schülern viele Fähigkeiten voraussetzt und auch ein gewisses positives Arbeitsverhalten. Konsequent sein, aber auch: Helfen und im Blick haben, dass die Fähigkeiten auch gelernt werden müssen.